Wer bin ich? Was mache ich hier? Wo führt das alles hin? Diese Fragen kann ich auf einer philosophischen Ebene leider nicht beantworten. Einen kurzen, oberflächlichen Steckbrief habe ich aber erstellt.
Long story short
Name: Fankhauser
Vorname: Tobias Crispin
Geburtsdatum: 09.11.1989
Sternzeichen: Skorpion
Schuhgrösse: 40
Gewicht: abhängig vom Schokoladenkonsum
Ausbildung: Matura, BSc Betriebsökomie FHNW
Hobbys: Sport (Radsport & Sofasport), Lesen, Lego
Long Story longer
Long story short soll aber nicht zu Überlänge verleiten. Deshalb fasse ich mich kurz. Born und raised bin ich in Hölstein, im Oberbaselbiet. Hier verbrachte ich meine Kindheit und Schulzeit (und verbringe hier immer noch meine Erwachsenheit und die meiste Arbeitszeit).
In einem Schullager in der zweiten Oberstufe (2003) unternahmen wir einen Veloausflug zu den Giessbachfällen oberhalb Brienz (BE). Auf dem Rückweg mit dem Velo stiess ich mit einem Car zusammen. Dieser Zusammenstoss führte zu einer Blutung im Rücken und das zu einer Querschnittlähmung. Seither sitze ich im Rollstuhl.
Durch unglaublich viel Hilfe meiner Eltern und meines Umfelds kam ich bald wieder auf die «Beine» (no pun intended). In der Reha im Paraplegikerzentrum Nottwil lernte ich von A (Arschabwischen) bis Z (Zubettgehen) alles neu. In Nottwil kam ich auch erstmals mit einem Handbike in Berührung. Meine ersten Runden auf der 400m Bahn waren eine Qual. Doch irgendwie machte es Spass und ich hatte Lust auf mehr.
Das Mehr hiess dann mehr Trainings und bald mehr Wettkämpfe und wieder mehr Trainings, und wieder mehr Wettkämpfe. Ich wurde in die Sportklasse des Gym Liestal aufgenommen und konnte meine Leidenschaft noch mehr ausleben. Die Trainings zahlten sich aus und 2010 nahm ich an meiner ersten WM teil.
Noch immer grün hinter den Ohren qualifizierte ich mich auch überraschend für die Paralympics in London, wo ich, noch überraschender, Silber im Strassenrennen gewann. Auch in den folgenden Jahren lief es echt gut. Ich fuhr aufs Podest an Weltcups und Weltmeisterschaften und studierte noch ein wenig Betriebsökonomie an der FHNW.
2016 konnte ich Rio erneut eine paralympische Medaille gewinnen, dieses Mal Bronze. In der gleichen Zeit stieg auch das Niveau im Handbikesport immer mehr. Was echt super ist. Doch leider hinderten mich unter anderem auch gesundheitliche Probleme daran, mein Potenzial (sagen sie jetzt nicht Potenzial) voll auszuschöpfen. Ich fuhr noch immer vorne mit, aber um Medaillen kämpfte ich nur noch selten.
2021 nahm ich (wahrscheinlich) zum letzten Mal an Paralympics teil und wurde Vierter (aber ohne Aussicht auf eine Medaille). Danach war für mich die Zeit gekommen, das Handbike in die Ecke zu stellen. Beim Amt für Kind, Jugend und Behindertenangebote des Kantons fand ich die Chance für einen Berufseinstieg. Bald darauf rief aber wieder der Sport und ich darf seit Juli 2022 im OK der UCI Rad und Para-Cycling WM in Zürich den Bereich Para-Cycling verantworten.
Daneben begann ich mich immer stärker politisch zu engagieren. Kandidierte für den Landrat und das Behindertenparlament und neuerdings sogar für den Nationalrat.