Saisonrückblick 2017
Die nun zu Ende gegangene Saison 2017 war für mich eine etwas schwierigere. Nach dem Erfolg von Rio benötigte ich zunächst eine ausgiebige Pause. So stieg ich erst etwa im Dezember 2016 wieder seriös ins Training ein. Gleichzeitig begann die letzte heisse Phase meines Betriebsökonomie Studiums und ich musste mich langsam aber sicher mit dem Verfassen meiner Bachelorarbeit auseinander setzen.
Wie gewohnt reiste ich im Februar für zehn Tage nach Lanzarote um in der Wärme trainieren zu können. Von diesem Trainingslager konnte ich sehr gut profitieren und mit einer guten Form in die Saison starten. Zum Auftakt konnte ich die Europacuprennen von Rosenau (F) und Verolanuova (I) klar für mich entscheiden.
Gleichzeitig stand auch das Thema meiner Bachelorthesis fest. Für Swiss Cycling durfte ich die Förderung des Frauenradsports in der Schweiz aus diversen Perspektiven beleuchten. Dabei stellte sich (überraschenderweise :)) heraus, dass das Verfassen dieser Arbeit doch einige Zeit in Anspruch nehmen würde. Die Doppelbelastung zeigte sich daher auch etwas im restlichen Verlauf der Saison.
Beim ersten Weltcup in Maniago (I) konnte ich mit Rang drei im Strassenrennen meinen einzigen Weltcuppodestplatz ersprinten. Dabei wurde auch deutlich, dass die internationale Spitze nochmals deutlich stärker geworden ist. In den weiteren Weltcups belegte ich jeweils die Ränge vier und fünf. Akzeptable Resultate aber nur bedingt meinen Ansprüchen genügend. Auch meine Arbeit Schritt weiter voran und das Training musste dementsprechend angepasst werden.
Die Selektion für die Weltmeisterschaften in Pietermaritzburg (Südafrika) hatte ich in der Tasche und im Vorbereitungslager in Nottwil konnte ich wieder einmal eine Woche richtig trainieren. Kurz vor der WM durfte ich dann meine Arbeit präsentieren und am Tag des Abfluges an die WM das Verdikt bestanden entgegennehmen.
An der WM konnte ich meine besten Leistungen der bisherigen Saison zeigen. Die beiden vierten Ränge in Zeitfahren und Strassenrennen zeigten aber auch meine Grenzen auf. Aus der Situation konnte ich das Optimum heraus holen, um die Medaillen konnte ich aber nie mitreden.
Nach der WM fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen, der ganze Druck war weg. Ich genoss es wieder auf meinem Handbike unterwegs zu sein. Das tolle Herbstwetter erlaubte mir viele tolle Touren durch den Jura. Zum Saisonabschluss reiste ich noch mit meinen Eltern nach Berlin um den Berlin Marathon zu fahren. Leider folgte mir das schöne Wetter nicht und ich ging bei nasskalten Bedingungen an den Start. Trotzdem verlief das Rennen ausgezeichnet und ich konnte meine Klasse mit neuem Streckenrekord gewinnen. Somit glückte mir ein versöhnlicher Saisonabschluss!
Meine Vorbereitungen für die nächste Saison (und Tokyo 2020) sind bereits in vollem Gang. Im Januar gehe ich Mal neue Wege und trainiere für 10 Tage in Dubai.