September 5, 2014

Sehr erfolgreiche WM 2014

Am Mittwoch morgen sind wir sehr müde von unserer Reise in die Staaten zurück gekehrt und herzlich empfangen worden. Vielen Dank!

Die WM in Greenville war ein sehr tolles Erlebnis, welches ich gerne hier etwas zusammenfasse. Nach rund 12 Stunden Flug landeten wir am Freitagabend in Greenville und wurden von Delegationsleiter Matthias Strupler,  heissen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit empfangen. Das erste Training am Samstag war dann auch dem entsprechend schweisstreibend. Die Strecke war deutlich anspruchsvoller als von mir erwartet. Sie war sehr wellig, ein einziges auf und ab. Am Sonntag wurden wir dann im Training vom Regen überrascht, er war aber keineswegs störend sondern eine angenehme, warme Dusche.
Um dem Lagerkoller etwas zu entkommen unternahmen wir am Dienstag einen kleinen Ausflug in die Region und besuchten Ashville und genossen ein Abendessen in Greenville. Übrigens eine sehr schöne Stadt, auch wenn sie in den Reiseführern kaum Erwähnung findet.
Am Mittwoch war dann eine kleine Eröffnungsfeier angesagt, welche wir gerne genossen. Und dann ging’s los. Auf dem Gelände des grossen BMW Werks in Greenville wurde als erstes das Handbike-Team-Relay ausgetragen. Als Favoriten gingen Italien und die USA ins Rennen. Wir (Jean-Marc Berset, Tobias Fankhauser, Heinz Frei) waren mit Belgien, Frankreich und Österreich die Kandidaten für Platz drei.
Italien und die USA zogen bald schon vorne Weg. Wir hatten einen etwas verhaltenen Start, konnten aber nach den ersten Ablösungen an die Belgier aufschliessen und waren nun mitten im Kampf um die Medaille. In meiner zweiten Ablösung konnte ich mich dann in einem kurzen Aufstieg von Christophe Hindricq absetzen und einen kleinen Vorsprung heraus fahren. Heinz und Jean-Marc bauten ihn dann kontinuierlich aus und wir konnten uns den dritten Rang sichern. Somit war die WM ideal lanciert.
Im Zeitfahren vom Samstag konnte ich mir keine grossen Hoffnungen machen. Es blieb Rang sieben mit enormem Rückstand auf Groulx. Auch nicht zur Besserung der Stimmung konnte Sandra Graf beitragen. Sie wurde beim Aufwärmen von einem Auto angefahren und musste sich im Spital einen tiefen Schnitt am Arm nähen lassen. Für sie war die WM gelaufen. Dafür brillierte Heinz Frei mit seinen jugendlichen 55 Jahren ein weiteres Mal und wurde Weltmeister im MH3.
Am Montag folgte dann das Strassenrennen. Ich ging für mich nicht als Medaillenkandidat ins Rennen. Viele waren im Zeitfahren schneller. Keine 500m nach dem Start fiel mir bei einem Schlag die Trinkflasche aus dem Bidonhalter und ich zog sie am Schlauch hinten nach. Ich war nicht in der Lage sie wieder zu befestigen und riss sie nach ca. 5km ab. Was für ein Start…
Das ganze Team leistete nun grossartige Arbeit, meine Flasche zu suchen, mir Wasser, Cola und Zucker zu geben. TAUSEND DANK!!!! Ohne diesen Einsatz hätte ich bei Rennhälfte aufgeben müssen.
Das Rennen ging also weiter. Mazzone und Groulx verabschiedeten sich dann nach vorne und waren nicht mehr gesehen. Ich befand mich in einer Gruppe mit Mark Rohan und dem neuen Amerikaner Brian Sheridan. Wir arbeiteten kaum und schlecht zusammen. Was mir ehrlichgesagt entgegen kam. Das Tempo war nicht konstant hoch und ich konnte mich jeweils gut erholen. Sheridan übernahm dann eigentlich die komplette Führungsarbeit und wollte scheinbar nicht abgelöst werden. In der letzten Runde griff ich schliesslich im steilsten Abschnitt, 1km vor dem Ziel an und distanzierte den Amerikaner. Rohan blieb hartnäckig und ich hatte die schlechte erste Position im Sprint. Trotzdem konnte ich meine Position verteidigen und den Sprint gewinnen!
Der Shock folgte dann einige Stunden nach dem Rennen als ich sah, dass Rohan in MH3 umklassiert wurde. Ich bin zwar der Meinung, dass unsere Klasse nochmals sehr genau beobachtet werden muss. Dennoch finde ich es unglücklich, dass Rohan zum Rennen antreten durfte und danach aus der Rangliste gestrichen wurde.
Am Nachmittag komplettierte Heinz mit Silber seinen Medaillensatz und wir konnten unsere WM bei einem schönen Abendessen in Greenville ausklingen lassen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to top